In diesem Beitrag erfährst du, warum es Sinn macht einen Longboard Shop zu besuchen und was du erwarten kannst. Außerdem gibt es Infos zu Shops in Deutschland, Österreich und der Schweiz und du erfährst was die Schattenseiten von Amazon für die Longboard Szene sind.
Führende Longboard Shops im Überblick
Blue Tomato
- Web: www.blue-tomato.com
- Telefon: DE: +49 89 4161 4861, AT: +43 3687 2422 333, CH: +41 435 082 199
- telefonische Erreichbarkeit: Montag – Samstag: 08:00 – 22:00, Sonntag: 17:00 – 22:00
1988 war für Gerfried Schuller ein gutes Jahr. Denn er gewann die Snowboard-Europameisterschaft und gründete im selben Jahr Blue Tomato. Damals noch eine Snowboard-Schule. 1994 eröffnete er den ersten Blue-Tomato-Store in Schladming in Österreich. Heute ist Blue Tomato ein führender Shop mit Skate- und Longboards, Snowboards und Surfbrettern – online und mit mehr als 30 Stores an folgenden Standorten:
Blue Tomato Stores
Deutschland
Berlin (2x), Bonn, Bremen, Essen, Freiburg, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, München, Münster, Oberhausen, Regensburg, Rosenheim, Stuttgart und Trier
Österreich
Graz, Wien, Bregenz, Innsbruck, Lienz, Linz, Obertauern, Salzburg, Schladming (Firmensitz), Villach und Wörgl
Schweiz
Bern, Luzern, Winterthur und Zürich
Blue Tomato hat Longboards von führenden Herstellern im Programm und punktet mit folgenden Stärken:
- ✓ Mehr als 30 Stores in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- ✓ Rundumservice: persönliche Beratung im Store + guter Online-Content
- ✓ Führender Online-Shop mit vielen Boards
- ✓ setzt auf Qualitätsprodukte
- ✓ Professionelle Social-Media-Aktivitäten
- ✓ Bestpreisgarantie (wenn du dein Board innerhalb von 5 Tagen günstiger findest)
- ✓ Kostenloser Versand (ab Mindestbestellwert von 40 Euro)
- ✓ 21 Tage Rückgaberecht (meistens kostenlos)
- ✓ Unterstützt Verein zur Nachwuchsförderung
Titus
- Web: www.titus.de
- Telefon: DE: +49 251 777 111, AT: +43 (0) 800 1978 1978
- telefonische Erreichbarkeit: Montag – Freitag: 09:00 – 19:00
Titus wurde 1978 von Titus Dittman gegründet, einem Pionier der deutschen Skate-Szene, und ist heute Marktführer in Europa unter den Skate-Shops. Es gibt kaum einen Longboard Shop der die deutsche Skater-Szene so prägt wie Titus. Egal ob Longboard-Events, Sponsoring von Fahrern, Unterstützung von Projekten für die gute Sache oder wenn ein Longboard Buch ansteht. Titus ist überall dabei.
Außerdem ist der Shop führend beim Service – und setzt dabei die Messlatte sehr hoch. Beispiele? Wenn du bis 17 Uhr dort bestellst, wird das Board noch am selben Tag verschickt und du kannst es 365 Tage (!) zurückgeben. Mit derzeit 34 Shops ist die Marke Titus in nahezu jeder Großstadt in Deutschland vertreten. Damit ist der Shop für viele der erste Kontakt mit der Szene.
Titus Stores: Von Aachen bis Zweibrücken
Deutschland
Aachen, Augsburg, Bamberg, Berlin (2x), Bielefeld, Bocholt, Bonn, Bremen, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Düsseldorf (2x), Erfurt, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Köln, Leipzig, Mönchengladbach, München (2x), Münster (2x), Osnabrück, Regensburg, Stuttgart, Wiesbaden, Wuppertal, Zweibrücken
Das Titus keine Billigprodukte führt versteht sich von selbst. Hier die Stärken auf einen Blick:
- ✓ 34 Stores in Deutschland – persönliche Beratung in fast jeder größeren Stadt
- ✓ Online-Content mit Mehrwert
- ✓ Große Auswahl im Onlineshop
- ✓ Service auf höchstem Niveau
- ✓ Starke Social Media Präsenz
- ✓ Kostenloser Versand (ab 20 Euro)
- ✓ 1 Jahr (!) Rückgabe-Service
- ✓ Voller Support für die Szene
- ✓ Unterstützung von gemeinnützigen Projekten
Amazon oder doch zum Longboard Shop?
Diese Frage wird in der Szene intensiv diskutiert. Oft geht es dabei sehr emotional zu. Schließlich ist für viele Longboarden mehr als nur ein Sport. Das ist für manche Beobachter nur schwer zu verstehen.
Doch worum geht es in der Diskussion genau?
Die Vorwürfe aus der Community
Amazon gefährdet das Überleben vom Longboard Shop um die Ecke
Jedes Longboard, welches online über Amazon verkauft wird, macht kleinen Longboard Shops das Leben schwer. Einige Hersteller bieten auf Amazon Longboards unter dem empfohlenen Verkaufspreis an. Daher kommt es zu einer Abwärtsspirale, was den den Druck auf klealine Shops weiter erhöht.
Der Longboard Shop ist in den Augen der Szene Teil der Longboardkultur und sollte von Skatern geführt sein.
Mehr Nehmen als Geben
Amazon sponsert keine Skate-Veranstaltungen und baut keine Skateparks. Der Online-Anbieter bietet keine Hintergrundinformationen aus der Longboard Welt und kümmert sich nicht um die Nachwuchsarbeit des Sports. Viele Bewertungen sind Fakes und es geht den Meisten nur um das schnelle Geld.
Hauptsache billig…
Auf Amazon gibt es günstige Longboards, die in Fernost produziert werden. Das kostet Arbeitsplätze in Europa und bringt nicht nur den kleinen Longboard Shop in Bedrängnis. Es erhöht auch den Druck auf Hersteller, denn der Preis ist wichtiger als die Qualität. Auf Amazon gibt es Boards, die ein echter Skater niemals in seinem Longboard Shop dulden würde.
Das einzige was zählt ist viel zu verkaufen. Aber es geht um mehr. Schließlich kaufen auch Eltern Longboards für ihre Kinder. Wenn Kinder mit schlechten Boards starten verlieren sie schnell den Spaß und hören damit auf. Noch bevor aus ihnen ein leidenschaftlicher Skater wird und sie die Vorteile von Longboards für Kinder erleben.
Damit verliert das Longboarden seinen Nachwuchs und einen Teil Zukunft.
Die Schattenseiten von Amazon für die Longboard Welt
Kurzum, was macht Amazon für die Longboard Szene? Nicht viel.
Skater dürfte Jeff Bezos, Gründer von Amazon, nicht sein.
Spaß beiseite: Wenn Longboard Hersteller ihre Boards unter dem empfohlenen Verkaufspreis anbieten und die Preise sinken ist das gewollt (aber auch die Entscheidung der Anbieter). Um das Schicksal von einem Longboard Shop kümmert sich der Internetriese genauso wenig wie um Arbeitsplätze die verloren gehen.
Selbst die wichtige Jugendarbeit oder ein Verbot von schlechten Boards steht nicht auf der Agenda von Amazon.
Statt dem Skater im Longboard Shop mit Beratung zu Qualität von Achsen, Rollen oder Deck übernimmt ein Algorithmus den Verkauf. Wenn sich Kunden intensiv (und gut) im Shop beraten lassen, alle Boards ausprobieren und dann doch online kaufen ist das nicht nur unfair. Es trifft den Longboard Shop hart. Schließlich hat er ja gute Arbeit geleistet – ohne belohnt zu werden.
Der Online-Versandhändler schaltet keine Inserate in Fachzeitschriften. Er ist auch nicht auf Veranstaltungen präsent und sponsert keine Fahrer. Amazon kümmert sich nicht darum, dass Longboarden eine olympische Disziplin wird und einen Skaterpark hat das Unternehmen auch nicht gebaut.
Aber sind das wirklich die Aufgaben von Amazon?
Was macht Amazon gut?
Amazon ist ein Marktplatz, der Kunden und Anbieter zusammenbringt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Das Mission-Statement von Amazon:
Unsere Vision ist es, das kundenorientierteste Unternehmen der Welt zu sein, bei dem Kunden praktisch alles finden, was sie online kaufen wollen.
Der Unternehmen stellt den Kunden in den Mittelpunkt. Es versteht seine Nutzer und weiß, was sie wollen. Eine große Auswahl, günstige Preise, schnelle Lieferzeiten und guter Service. Einfach, schnell und unkompliziert – alles einen Klick entfernt.
Das kling einfacher als es ist… Damit alles so reibungslos abläuft passiert einiges im Hintergrund. Perfekte Technologie trifft Logistik und Kundenservice auf höchstem Niveau.
Beispiel: Ein Longboard auf Amazon kaufen – aus Kundensicht
Wenn du auf Amazon nach Longboard suchst gibt es viele Hersteller und Boards. Amazon berücksichtigt eine große Menge an Daten um für dich passende Boards zu zeigen. Zum Beispiel: Welche Longboards werden häufig gekauft? Wie zufrieden sind (hunderte) Kunden mit dem Board? Wie oft wird das Longboard retour geschickt? Diese Parameter sind bei der Menge an Daten sehr treffsicher und werden mit weiteren Merkmalen verknüpft. Wie viel Geld gibst du für Freizeit und Sport aus? Das alles und mehr fließt in dein Suchergebnis ein. Die Trefferliste ist gut angepasst. Du musst nicht lange suchen.
Wenn du dein Longboard gefunden hast geht alles ganz schnell. Die Bestellung: ein Klick. Du musst nicht viel eingeben und hast bereits oft dort bestellt. Kein Registrieren. Alles gewohnt einfach.
Die Lieferung erfolgt meistens kostenlos und schnell. Oft schneller als angekündigt. Du wirst positiv überrascht. Manchmal ist das Longboard schon am nächsten Tag da. Oft günstiger als im Fachhandel.
Wenn du das Board doch nicht willst ist das kein Problem. Auch nach ein paar Tagen nicht. Selbst wenn es nicht beschädigt ist sondern dir “nur” doch nicht gefällt. Du schickst es einfach kostenlos retour und bekommst dein Geld. Du musst dich nicht rechtfertigen. Egal ob du ein anderes Longboard bestellst oder nicht – es ist gut.
Das System lernt mit jeder Bestellung dazu und wird immer besser – sonst würden die Retouren steigen, die Bewertungen des Boards sinken oder die Kunden mit Amazon unzufrieden sein. Die Gewinne steigen und werden wieder investiert. Um noch besser zu werden.
Das nicht immer alles so perfekt läuft ist klar. Aber wen wundert es, dass das System bei dieser Kundenerfahrung funktioniert? Es ist nicht nur der Preis, sondern der gesamte Prozess der für den Kunden einfach passt. Alles ist ganz einfach.
Vor- und Nachteile von Amazon für Kunden:
- ✓ Große Auswahl an Longboards (von Qualitätsprodukt bis zu Billigprodukten)
- ✓ Viele Anbieter = günstige Preise
- ✓ Nutzt smarte Technologie um Prozesse zu optimieren
- ✓ Einfacher Ablauf
- ✓ Schneller Versand (meist kostenlos)
- ✓ Unkomplizierter Rücksendung (meist kostenlos)
- ✓ Bietet für viele Menschen Zugang zu Longboards
- ✗ Niedrigere Preise bedeuten weniger Qualität
- ✗ Sinkende Preise gefährden Longboard Shops
- ✗ Weniger Longboard-Shops = weniger (finanzielle, “kulturelle” und organisatorische) Ressourcen für die Longboard Community
- ✗ Digitalisierung gefährdet Arbeitsplätze (schafft aber auch neue)
- ✗ weniger Beratung als im Longboard Shop
- ✗ Fake-Bewertungen versuchen Kunden zu manipulieren
- ✗ Billigprodukte sind schlecht für den Nachwuchs und die Zukunft des Sports
- ✗ Geld wird dem Ökosystem entzogen
Was können Longboard Shops besser?
Es ist nicht einfach. Denn waren früher die Medien noch voller Longboard Berichte, Longboarden war angesagt und die Kunden kamen von selbst in den Laden, so hat sich das heute geändert. Der Kuchen ist kleiner und damit auch das Stück das überbleibt. Dazu kommt, dass viele Hersteller auf den Zug aufgesprungen sind als die Party im Gange war und Massenware produziert haben. Heute liegen andere Sportarten im Trend. Die Nachfrage lässt nach, und die Preise sinken. Das bedeutet, dass nicht nur weniger Kunden in den Shop kommen, sondern auch die Einnahmen pro verkauftem Board sinken.
Viele Betreiber, die nicht genug investiert und sich klar positioniert haben sind in Schwierigkeiten. Aber auch für Shops, die ihre Hausaufgaben gemacht haben ist es nicht leicht.
Fakt ist: Der Hype ist erstmal vorbei und die Zeiten für den Fachhandel sind hart. Doch was kann ein Longboard Shop tun um zu bestehen?
Top Beratung bis ins kleinste Detail
Im Longboard Shop Vorort wirst du von Profis beraten, die (ziemlich sicher) selbst Skater sind. Die Verkäuferin oder der Verkäufer hat viele Boards genutzt und weiß was Sache ist. Weiche oder harte Rollen? Welche Flexstufe passt? Kleinere oder doch größere Rollen? Welche Longboard Größe passt zu mir? Und vieles mehr. Du wirst auf alle Fragen fundierte Antworten bekommen.
Diese Beratung endet nicht nach dem Verkauf. Brauchst du neue Rollen oder Kugellager oder möchtest du mehr aus deinem Board herausholen. Dein Longboard Shop ist für dich da.
Gute Beratung hilft langfristig die richtige Entscheidung zu treffen. Denn das ist die größte Stärke von lokalen Anbietern.
Kundennähe: Der Longboard Shop als direkter Ansprechpartner
Mit dem Profi-Shop hast du einen direkten Ansprechpartner für alle Themen rund um das Longboard. Du bist nicht sicher welches Board es werden soll? Im Geschäft Vorort kannst du alle Longboards sehen, anfassen und vergleichen. Du kannst sie ausprobieren und dir ein eigenes Bild machen. Zuerst auf ein Board mit mehr Flex, dann mit weniger. Wie schwer ist das Board und kannst du oder dein Kind das tragen?
Manche Läden bieten praktische Zusatzservices wie zum Beispiel den Longboard-Verleih. Dann kannst du das Longboard deiner Wahl gegen eine geringe Gebühr ausprobieren und es einen Tag intensiv nutzen. Am nächsten Tag kannst du wieder ein anderes ausleihen. Das hilft bei der Entscheidung zwischen zwei Modellen, oder auch einfach nur um zu probieren, ob Longboarden etwas für dich ist.
In Skate-Geschäften findest du Unterstützung bei der Pflege deines Boards. Wie werden Kugellager oder Rollen getauscht? Mit welchem Öl kann ich Kugellager reinigen?
Oder ganz allgemeine Themen. Zum Beispiel: Wo sind die besten Longboard Strecken in der Umgebung?
Du findest dort bei nahezu jedem Anliegen zu deinem Board einen kompetenten Ansprechpartner in deiner Nähe.
Fokus auf Qualität
Billigprodukte und Spielzeug findest du dort nicht. Du kannst dich darauf verlassen, dass ein authentischer Profi-Shop in deiner Nähe Qualitätsprodukte von Markenherstellern im Programm hat. Mit den Boards die du dort findest wirst du noch lange Spaß haben.
Das bedeutet auch, dass du bei einem Markenprodukt auf Qualität setzt, und nicht bei der Sicherheit sparst. Auch Ersatzteile sind in der Regel lange zu haben. Markenboards sind langlebig und keine Wegwerf-Produkte. Der Fachhandel filtert diese Billig-Longboards raus.
Qualität hat seinen Preis. Das gilt auch für Longboards.
Direkter Zugang zur Longboard Szene
Der Fachhandel ist dein direkter Draht zur Longboard Szene. Denn die Geschäfte wissen, was in der Gegend los ist. Schließlich sind sie Teil der Community.
Die großen Stores unterstützen die Szene aktiv. Sie sind auf Veranstaltungen und sponsern Fahrer und Events. Manchmal sind die Inhaber nicht nur Teil davon, sondern haben die Szene geprägt.
Was kann die Longboard Szene besser machen?
Die Longboard Community ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie will die Shops unterstützen und meint es gut. Der Wille ist da.
Aber sie tritt nicht einheitlich auf. Sie zieht nicht an einem Strang – sondern manchmal sogar in unterschiedliche Richtungen. In Zeiten wie diesen ist das auch nicht leicht. Der Kuchen ist nicht mehr groß. Viele müssen sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Zu unterschiedlich sind die Interessen. Zu offensichtlich die Interessenskonflikte.
Viele Einzelkämpfer sind unterwegs – aber jeder in seine Richtung, und nur von seinem Weg überzeugt.
Doch was kann sie besser machen?
- ➫ Mehr Brückenbauer – weniger Grabenkämpfe
- ➫ Alte Vorurteile ablegen und die Vergangenheit ruhen lassen
- ➫ Koordiniert und abgestimmt auftreten
- ➫ Egos hinten anstellen
- ➫ Mehr Verständnis, weniger Arroganz
- ➫ Weniger Ellbogen, mehr Empathie
- ➫ Kompromisse eingehen. Die Welt ist nicht schwarz oder weiß. Graustufen zulassen.
- ➫ Zuhören, verstehen, aufklären und weniger aufzwingen
- ➫ Konsumenten bilden, akzeptieren und Kampagnen starten
- ➫ Andere Meinungen zulassen und auf andere zugehen
- ➫ Neue Ideen zulassen und Chancen erkennen
- ➫ kleine Shops unterstützen online zu gehen und Content mit Mehrwert zu schaffen
- ➫ Shops unterstützen, neue Märkte und Nischen zu erschließen, kreativ zu sein
- ➫ Longboard Shops mit Marketing und Know-how unterstützen
- ➫ Best-Practice-Guide für kleine Shops erstellen
- ➫ Dialog mit Experten außerhalb der Szene suchen
- ➫ Mehr Austausch und Vernetzung, weniger Abschottung
- ➫ Frischen Wind zulassen
- ➫ Authentisch – aber fair – bleiben
Zugegeben, das sind viele Schlagworte. Doch wie kann das in der Praxis aussehen? Online gehen, Content mit Mehrwert generieren, neue Zielgruppen und Nischen erschließen, kreativ sein, neue Einnahmequellen, was noch? Ein kleiner Longboard Shop hat doch kein großes Budget. Oft fehlt auch das Know-How.
Wie soll das gehen? Oder kreative Ideen für wenig Geld…
Eine eigene Webseite ist heute kein Luxus und kostet nicht viel. Auch Webseiten die gut aussehen gibt es für wenig Geld. Mit Online-Shop.
Coole Youtube-Videos schafft heute fast jedes Smartphone. Keine große Investition. Oder einen Newsletter aufbauen und Social-Media nutzen. All das können heute auch Leute ohne besondere IT-Kenntnissen. Mit Schritt-für-Schritt Anleitungen oder Videos. Ohne Programmierer. Das war noch nie so einfach wie heute – und es waren noch nie so viele Nutzer online…
Ja, das kostet Zeit. Aber es muss nicht immer Technik sein.
Manchmal reicht es sich auf seine Kernkompetenzen zu besinnen. Was kann der lokale Anbieter tun um sich vom Online-Handel abzugrenzen? Services anbieten, die nur er bieten kann.
Zum Beispiel: Ein Longboard-Verleih gegen eine geringe Gebühr anbieten oder günstige Wartungs-Checkups für das Longboards bieten (mit Info, warum das wichtig ist). Kostenlose Ersatz-Longboards anbieten, wenn das Board gewartet, repariert oder getauscht wird. Auch wenn das Longboard ein Upgrade wie neue Rollen erhält sind Ersatz-Longboards praktisch. Eigene Produkte (wie zum Beispiel coole T-Shirts) anbieten ist auch eine Option. Noch wichtiger: bessere Ideen als die oben angeführten Vorschläge finden. Das sind nur Beispiele, die den Prozess zeigen.
Kurzum: Mehrwert schaffen, Probleme lösen, top Service bieten und sich an erfolgreichen Playern orientieren.
Es reicht aber nicht aus, es gut zu machen. Es muss auch kommuniziert werden.
No-gos gibt es auch. Die Beratung muss perfekt sein, denn das ist der größte Trumpf von einem kleinen Longboard Shop. Es darf nicht sein, dass ein Kunde ein Longboard bekommt, nur weil es gerade auf Lager ist. Das kann er ohne Beratung auch machen.
Funktioniert das wirklich alles?
Nein, es gibt keine Garantie. Einige Punkte werden besser als andere funktionieren. Manche Ideen wird man wieder verwerfen. Hoffentlich bleibt eine Idee, für die sich der Aufwand gelohnt hat. Verbesserung ist ein kontinuierlicher Prozess.
Ist das leicht? Nein, aber das ist auch kein Grund um es nicht zu versuchen. Jeder Longboard Shop muss das selber in die Hand nehmen und aktiv werden. Denn wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Einige Longboard Shops zeigen, dass es funktionieren kann.
Fazit: Harte Zeiten für den Longboard Shop
Es gibt Stores, die sind mehr als 30 Jahre alt. Sie haben Hochs und Tiefs gesehen und in Vergangenheit, als die Zeiten hart waren, schon viele Shops schließen gesehen. Gerade deshalb sind sie so aufgestellt, dass sie auch Durststrecken nach dem Hype überleben werden. Andere werden es leider nicht schaffen. Oft sind es Shops, die vom Hype geblendet waren und nicht investiert haben. Als Longboards in den Medien und hip waren, war es einfacher. Manchmal trifft es aber auch Geschäfte, die gute Arbeit geleistet haben und einfach nur Pech hatten.
Viele Shops haben früh erkannt, dass das Internet Möglichkeiten bietet. So kommt es, dass du dein Board im Online-Fachhandel kaufen kannst. Mit Beratung und Service auf höchstem Niveau. Das hat viele Vorteile. Trotzdem ist es manchmal sinnvoller direkt in das Geschäft zu gehen. Immer dann, wenn du etwas ausprobieren willst, Tipps von echten Insidern brauchst oder einfach nur einen Longboard Shop in deiner Nähe unterstützen willst.
Auch Amazon hat seinen Platz, denn für Kunden ist das praktisch. Der Online-Riese ist weder böse noch schlecht. Er tut das was er am besten kann und verkauft die Produkte, die die Kunden wollen. Sich um die Longboard Branche zu kümmern steht einfach nicht auf der Todo-Liste. Das hat aber auch Auswirkungen…
Longboard Shops als Säule der Szene
Die Stores sind Teil der Longboard Kultur. Sie übernehmen wichtige Funktionen die den Sport unterstützen. Das beginnt bei der Nachwuchsförderung oder Sponsoring von Skatern, und geht über die Unterstützung von Veranstaltungen, bis hin zum Support von Projekten für die gute Sache.
Außerdem sorgen sie dafür, dass Billigprodukte nicht überhand nehmen. Denn oft sind die Inhaber selbst leidenschaftliche Skater und in deren Regale kommen nur Qualitätsprodukte. Klar ist vieles Werbung, aber (ein Teil vom) Geld bleibt im System. Alle profitieren davon. Die Szene braucht die Shops, denn sie sind neben den Herstellern die einzige Geldquelle. Es wäre schlecht, wenn diese Säule wegbricht. Wie heißt es so schön: Ohne Moos nix los. Wer soll dann den nächsten Skaterpark bauen, die nächste Veranstaltung finanzieren oder sich um die Jugendarbeit kümmern? Und ohne Jugend keine Zukunft.
1 Billig-Longboard auf Amazon = 3 Schläge für die Community
Anders gesagt: Ein schlechtes Billiglongboard, dass auf Amazon gekauft wird trifft die Longboardszene drei Mal:
- Kinder und Jugendliche, die mit schlechten Boards starten verlieren den Spaß am Skaten und hören auf. Talente und mögliche Longboarder von morgen gehen verloren.
- Der Gewinn geht an den Hersteller des Billigboards und nicht an Qualitätshersteller, die einen Teil der Erträge in die Community investieren.
- Auch der Longboard-Shop bleibt auf der Strecke und kann die Szene nicht fördern. Weiteres Geld verlässt den Kreislauf.
In dieser Zusammensetzung gehen dem Sport die guten Leute und das Geld verloren. Das ist schlecht für das Ökosystem Longboard.
Wenn ein Markenprodukt auf Amazon gekauft wird, sieht die Sache etwas anders aus (die Jugend bleibt dabei – kann ev. mehr Markenprodukte kaufen und die Hersteller fördern den Ausbau). Trotzdem muss das Gleichgewicht stimmen. Aus diesem Grund wirst du hier ab jetzt öfter neben Amazon Links Verweise zu Profi-Shops finden. Wie zum Beispiel im Bereich Markenlongboards für Profis. Damit die Balance passt.
Denn am Ende entscheidet der Kunde.
Wie siehst du das? Fallen dir weitere Vor- oder Nachteile von Amazon ein oder kennst du einen guten Longboard Shop der hier fehlt? Dann schreibe uns einen Kommentar.
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