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Interview mit Kyle von Loaded: Ein Blick hinter die Kulissen des Herstellers

Loaded Ambassadors

Worauf kommt es an, wenn es darum geht Top-Longboards zu bauen? Welche 3 Loaded Boards sind die aktuellen Bestseller und was steht als nächstes auf der Todo-Liste?

Was hat Loaded mit alten Snowboards zu tun und auf welche Meilensteine ist der Hersteller besonders Stolz?

Wir haben mit Kyle Chin von Loaded gesprochen. Antworten auf diese Fragen und mehr findest du im Beitrag.

Hallo Kyle, bitte beschreibe dich und deine Rolle im Unternehmen.

Ich heiße Kyle und bin Teil des Marketing-Teams von Loaded.

Erzähle uns ein wenig über die Geschichte und die ersten Schritte des Unternehmens. Von wem wurde es gegründet und welche Rolle spielt der Founder heute noch bei Loaded?

Loaded wurde im Jahr 2000 von Don Tashman gegründet. Er hat am Anfang dieser kreativen Reise alte Snowboards zerlegt und daraus Longboards gemacht. Im Jahr 2002 war es dann soweit: wir haben mit dem Vanguard unser erstes Board an den Start gebracht.

Don trägt auch heute noch die Verantwortung und erfüllt viele Führungsaufgaben – vom Produktdesign bis hin zur Budgetplanung.

Don Tashman Gründer von Loaded

© Loaded – Don Tashman, der Gründer von Loaded

Was sind die wichtigsten Meilensteine in der Unternehmensgeschichte?

2006 war für uns ein entscheidendes Jahr, weil wir unsere gesamte Produktlinie auf Bambus umgestellt haben.
Im Jahr 2007 haben wir das Dervish veröffentlicht – es war das erste Drop-Through-Flex Board der Longboard-Industrie.

Ein Jahr später, im Jahr 2008, haben wir die Marke Orangatang eingeführt. Dieser Schritt gab uns die Freiheit, neue kreative Wege zu erforschen, unsere eigenen Rollen zu entwickeln und enger mit anderen Longboard-Marken zusammen zu arbeiten.

Im Jahr 2012 haben wir das Chubby Unicorn auf den Markt gebracht. Das war ein großer Sprung nach vorne für unsere Produktionskapazitäten. Außerdem war es der erste Schritt um die vielseitige Welt der Downhill-Board-Designs zu erforschen.

Das sind nur einige Highlights, aber im letzten Jahrzehnt gab es noch viele Meilensteine, auf die wir stolz sind.

Warum habt ihr auf Bambus umgestellt? Was sind deiner Meinung nach die Vor- und Nachteile von Longboards aus Bambus?

Bambus ist ein wunderbares Material für Longboards. Es hat ein sehr gutes Verhältnis von Stärke zu Gewicht, bietet großartige Flex-Eigenschaften (besonders in Kombination mit Fiberglass oder Basaltgewebe) und ist erneuerbarer und umweltfreundlicher als andere Holzarten. Außerdem ist es von Natur aus hydrophob und somit im Vergleich zu anderen Harthölzern wie zum Beispiel Ahorn besser vor Feuchtigkeitsschäden geschützt.

Der größte Nachteil ist, dass wir es von Übersee beziehen müssen, was logistische und umweltbezogene Überlegungen zur Folge hat. Wir ziehen es im Allgemeinen vor, alle unsere Materialien lokal zu beziehen. Aber leider gibt es nicht viele nachhaltige Optionen, wenn es um dieses Kern-Material geht.

Loaded Boards sind bekannt für hohe Qualität. Was sind Eure aktuellen Top-3 Longboard Bestseller?

Im Moment gehören das Ikarus, Tarab und Tan Tien zu den beliebtesten Boards.

Erzähle uns etwas über das Loaded Ambassadors Programm. Wie läuft es? Was können wir in Zukunft erwarten?

Unser Ambassador Programm ist ein sich ständig weiterentwickelndes Programm, das es uns ermöglicht, gute Beziehungen zu positiven Mitgliedern der weltweiten Longboard-Community aufzubauen. Wir freuen uns darauf, mit unseren Botschaftern lokale Communities zu fördern, inspirierende Inhalte zu schaffen und unsere Leidenschaft zu teilen.

Loaded Ambassadors

© Loaded – Orangatang und Loaded Ambassadors bei der DockSession in LA

Nimm uns mit in Eure tägliche Arbeit. Was sind die wichtigsten Punkte um Qualitäts-Longboards zu bauen?

Unser Fokus war es immer Produkte zu bauen, die wir auch selber fahren wollen.

Zuerst finden wir eine Vision, erforschen innovative Materialien und gehen in die Produktion um das Produkt mit Leben zu füllen. Dann geht es in die nächste Phase. Wir arbeiten eng mit unseren Botschaftern und Mitarbeitern zusammen, um die Prototypen rigoros zu testen. Schließlich geht es darum die Qualität des fertigen Produkts sicherzustellen.
Außerdem hören wir auf das Feedback unserer Kunden und setzen um, was wir dabei lernen.

Wie siehst Du den Longboard-Markt in Europa und den USA? Ist der Hype vorbei oder stehen die besten Zeiten noch vor uns? Wie siehst du die steigende Anzahl an Billig-Anbietern?

Es ist inspirierend, eine neue Generation von Skatern zu sehen, die Teil der Gemeinschaft wird.

Was die Händler angeht, freut es uns zu sehen, dass es Longboard Shops gibt, die engagiert bleiben und die Branche konstant unterstützen. Sie geben zurück und bleiben dem Longboarden treu, während es seine Hochs und Tiefs durchlebt.

Insgesamt haben wir das Gefühl, dass Longboarding nach den letzten schwierigen Jahren für eine gesunde Erholung bereit ist.

Siehst du einen Unterschied zwischen dem Longboard Markt in den Vereinigten Staaten und dem deutschsprachigen Raum?

Es sieht so aus, als ob das Dancing früher auf dem deutschen Markt verbreitet war als in den USA. Auf der anderen Seite scheint es hier in den Staaten mehr Nachfrage nach elektrischen Longboards zu geben.

Gibt es neue Produkte in der Pipeline oder Projekte die du hier ankündigen möchtest? Was steht als nächstes auf der Todo-Liste?

Wir sind große Befürworter des Long-Distance-Skateboardens und eines unserer kommenden Projekte sind Rollen, die für hohe Ansprüche in diesem Bereich gemacht sind. Außerdem sind wir vor kurzem mit dem aktualisierten Basalt Tesseract (Freeride/Freestyle Board) gestartet.

Welches ist dein persönliches Lieblingsboard und warum?

Für das tägliche Fahren ist das Icarus das Longboard meiner Wahl. Das Aufflackern der Rollen gibt mir das gleiche Gefühl wie auf meinem Downhill-Board (Truncated Tessaract), während sich das lebendige Flex so anfühlt, wie mit dem Snowboard in der Nachbarschaft unterwegs zu sein (von einem Schäferhund gezogen zu werden hilft dabei).

Kyle Chin Loaded Ikarus

© Loaded – Kyle und sein Hund Kanan cruisen auf dem Loaded Ikarus

Kyle, vielen Dank für das Interview.

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